MILA erarbeitet ein Tool zur Mitmach-Koordination in solidarischen Lebensmittelnetzwerken. In dem Projekt „MachMit“ wird ein digitales Tool partizipativ entwickelt, das die Koordination der Mitmach-Schichten ermöglicht. Das Projekt läuft seit Juli 2022 und bis Juni 2023 und wird finanziert vom Digitalisierungsfonds 4.0 der Arbeiterkammer Wien.
MILA ist für alle offen und ermöglicht Partizipation und Teilhabe an der Transformation des Lebensmittelsystems. Um hochwertige Lebensmittel zu günstigen Preisen anzubieten, arbeiten alle Mitglieder für 3 Stunden alle 4 Wochen ehrenamtlich mit – und das muss organisiert sein! Mit „MachMit“ entwickeln wir ein digitales Tool zur Koordination von Tätigkeiten und Aufgaben im Supermarkt, das bei der Kommunikation zwischen den Mitgliedern unterstützt und zur Selbstorganisation der Gruppe beiträgt. Durch die Kooperation mit dem Netzwerk FoodCoopX und SuperCoop Berlin bauen wir auf ein bestehendes Open Source Programm für die Arbeitsorganisation und Mitgliederverwaltung auf. Durch „MachMit“ soll dieses Programm für Mitmach-Supermärkte optimiert sowie für andere Genossenschaften, Gemeinschaftsprojekte und solidarische Lebensmittelnetzwerke nutzbar gemacht werden.
Erster Workshop: Geballtes IT-Wissen und Ideenaustausch
Am 17.9. fand der erste Workshop statt. Mit dabei waren Gerold von der SuperCoop Berlin, Beatrice, Riccardo, Sebastian, Joel und Julianna von der AG Digit von MILA, Teilnehmer*innen von der Wiener Tafel, Foodsharing, der IG Food Coops, Caritas Wien und Convive. Sehr viel IT-Wissen und tolle Ideen für Schichtenverwaltung und Kommunikation wurden zusammengetragen. Wir freuen uns schon sehr auf die nächsten Schritte im Projekt. Wir haben viel gemeinsam und brauchen ähnliche Tools!
Nach dem Vorbild von erfolgreichen internationalen Beispielen sollen gute Lebensmittel zu günstigen Preisen für alle Mitglieder angeboten werden. Jede*r kann Mitglied werden und sich damit biologische und nachhaltige Produkte leisten. Dies gelingt durch Mitbestimmung in der Genossenschaft und das ehrenamtliche Mitmachen der Mitglieder. Sie werden bei wiederkehrenden Tätigkeiten wie Warenannahme, Regale befüllen, Portionierung von Waren etc. aktiv.
Ziel ist: eine Breite an Perspektiven in die Software einfließen lassen
Die Kooperation mit dem partizipativen Supermarkt SuperCoop Berlin kann auf das bestehende Open Source Programm „tapir“ aufgebaut werden, eine bereits an die Erfordernisse ihres Mitmach-Supermarkts angepasste, Mitglieder- und Aufgabenverwaltungssoftware, die bereits in Verwendung ist und funktioniert. Die Optimierung, Anpassung und der Ausbau des Programms wird nun gemeinsam im Projekt „MachMit“ gestemmt, damit zukünftige Nutzer*innengruppen mit geringem Aufwand die Software für sich nutzen können.
Eine Software für alle Mitgliederbedürfnisse
Die Software wird auf Basis der diversen Bedürfnisse der Nutzer*innen – der Mitglieder – entwickelt. Ziel ist dabei eine gute gemeinsame Kommunikation, Mitbestimmung und Optimierung von Tätigkeitsabläufen sicherzustellen. Die Mitmach-Organisation muss dafür transparent gestaltet werden, Mitsprache- und Feedbackschleifen inkludieren, sowie kontinuierlich verbessert werden können. Die diverse Mitgliederstruktur in Bezug auf Alter, Bildungshintergrund, Sprachkenntnisse oder Digitalisierungserfahrung stellt besondere Anforderungen an die Gebrauchstauglichkeit und Benutzer*innenfreundlichkeit.
Breite Beteiligung in der Erarbeitung und Teilen von Know-How
Über die Mitmach-Organisation hinaus wird die Entwicklung guter Schnittstellen des
Tools zu anderen Programmen, wie einer Kommunikationsplattform und dem Warenwirtschaftssystem, Teil des Projekts sein. Nach der Testphase und Adaptierung wird ein Handbuch „How to“ für das Programm erstellt. Durch Informationsmaterialien, -veranstaltung und Beratung wird eine breite Nutzung auch durch Dritte sichergestellt. Während der Projektphase werden bestehende Initiativen von Mitmach-Supermärkten aus ganz Österreich eingebunden. Auch andere Projekte im Bereich des solidarischen Lebensmittelsystems (Wiener Tafeln, Food Coops, Genossenschaften, … ) sollen sich bei der Entwicklung des Tools beteiligen können, damit es auch für sie nutzbar sein wird.