MILA proudly presents: Markus Köhle, u.a. auch MILA-Mitglied. Lesung im Minimarkt am Freitag, 1.3.2024 um 19 Uhr.

Die Szene nennt ihn zärtlich-respektvoll Papa PoetrySlam, er selbst bezeichnet sich launig als Sprachinstallateur und mit schelmischem Augenzwinkern einen „Debüts-erfahrenen“ Autor. Sein autofiktionaler Roman „Das Dorf ist wie das Internet, es vergisst nichts.“ (Sonderzahl, 2023) mäandert zwischen Dorfleben-Rückschau und Zufall-Gespräch im Speisewagen, nimmt mit auf amüsante Sommerfrische („soziale Kontrolle auf dem Dorf“ inklusive), Sätze tänzeln unter Wortgirlanden, Um- und Beschreibungen machen neugierig, stellenweise schamhaft schadenfreudig… kurz: Lesevergnügen ist garantiert, Vergnügen bei der Lesung ebenso.

Er ist ein zurückhaltender Interview-Partner, der versierte Worte-Jongleur und vielseitige Literat Markus Köhle, der offenkundig lieber Geschichten als über sich selbst erzählt. Das Dorfkind aus keinem Bildungshaushalt strebt er nach akademischer Laufbahn (Studium der Germanistik und Romanistik in Innsbruck und Rom, Dissertations-/ Forschungsarbeiten in Wien). Seine Vita franst aus mit der Erkenntnis, dass ein prekäres Leben als Wissenschaftler im Bologna-Uni-System der späten 90er Jahre auch gleich mit der Unsicherheit einer künstlerischen Laufbahn getauscht werden kann. Im Brotberuf noch als Sprachlehrer in Tunesien tätig, publiziert Markus Köhle erste Texte auf eigener Webseite „dank tatkräftiger Unterstützung von Doris“ (Anm. d. Red.: Doris Mitterbacher aka „Mama-PoetrySlam“ Mieze Medusa). Schließlich steigt der Herr Lehrer auf ein Kamel, reitet in die tunesische Wüste zwecks Kontemplation und Einkehr, um die Umkehr zur Schreibkunst zu finden. Bereits 2003 erscheint der erste Erzählband („Pumpernickl“ bei Skarabäus), unterschiedlichste Publikationen folgen (Querverweis zu „Debüt“). Der gebürtige Tiroler experimentiert mit diversen Stil- und Textformen, schreibt Kindergedichte genauso wie Alltag-Beobachtungen, Roman-Fragmente, Kolumnen etc., erhält zahlreiche Stipendien, Auszeichnungen und Preise, etwa 2018 den renommierten Otto-Grünmandl-Literaturpreis des Landes Tirol.

Nebenbei engagiert sich Markus Köhle als profunder Literaturmagazin-Macher (30 Jahre-Jubiläum DUM), ist Mitarbeiter/ Moderator im Kunstverein „Alte Schmiede“ in Wien und gilt – gemeinsam mit Mieze Medusa – quasi als Transmissionsriemen der heimischen PoetrySlam-Szene (Tipp: Veranstaltungsreihe in der Brunnenpassage, Wien 16.). Nur nebenbei erwähnt sei auch sein pädagogisches Engagement in Schulen, wo er für unterschiedlichste Altersgruppen niederschwellige Schreib-Workshops anbietet (während der Lockdown-Zeiten hielt er Lesungen online, bei denen rund 5.000 Schüler·innen/ 200 Schulen lauschten).

Die Versuchung ist groß, den sympathischen viel-Sprache-Arbeiter einfach geradeheraus zu fragen, wann er eigentlich schläft – stattdessen merkt dieser zerknirscht an, dass er mit Schichtln bei MILA im Verzug ist. „Die Freitag-in der Früh-Schicht mag ich gerne. Da sehe ich gleich, was geliefert wird, was ich alles noch nicht kenne und was ich kosten will!“ Er kauft gerne die getrockneten Oliven, schätzt besonders die Qualität der Erdäpfel; und dass wir sein aktuelles Buch als „Lesefutter“ ins Sortiment aufgenommen haben, freut ihn freilich. Und wir freuen uns sehr auf die Lesung am Freitag, dem 1. März um 19 Uhr im Minimarkt (wir werden Markus dafür eine Spezial-Schicht gut schreiben, immerhin wird er ja auch die Bücher signieren).

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